Erinnerungen an Kamillentee
Düfte haben die Fähigkeit, uns in die Vergangenheit zu versetzen und uns ein Gefühl von Geborgenheit zu schenken. Für mich ist der Duft von Kamillentee mehr als nur ein angenehmes Aroma – er ist ein Stück meiner Kindheit. Meine Verbindung zu diesem Duft begann nicht durch Erkältungen oder Grippe, sondern durch einige Zahnoperationen, die ich als Kind hatte.
Kamillentee und die Kindheitserinnerungen
Nach jeder Zahn-OP wusste ich, dass eine große Kanne Kamillentee auf mich wartete. Mein Papa bereitete ihn sorgfältig zu, fügte einen Löffel Honig hinzu und brachte ihn mir ans Sofa. Schon bevor ich einen Schluck nahm, erfüllte der blumige Duft der Kamille den Raum. Es war ein Duft, der mich sofort beruhigte und tröstete. Trotz der Schmerzen im Mund fühlte ich mich in diesen Momenten sicher und geborgen. Der warme Tee und der vertraute Duft waren wie eine Umarmung, die mich wissen ließ, dass alles gut werden würde.
Die Heilkraft von Kamillentee
Kamillentee war nicht nur ein Ritual zur Beruhigung, sondern half auch tatsächlich bei der Heilung. Die Kamille mit ihrer beruhigenden Wirkung und der Honig, der für seine antibakteriellen Eigenschaften bekannt ist, halfen mir schneller zu heilen. Der Duft von Kamille verband sich mit dem Gefühl, dass Heilung möglich war und dass die Schmerzen bald vorübergehen würden. Auch heute noch, wenn ich den Duft von Kamillentee wahrnehme, werde ich an diese Momente erinnert. Es ist, als ob all die Fürsorge und Aufmerksamkeit meines Papas in diesem Duft enthalten wären.
Düfte und unser Wohlbefinden
Düfte haben eine besondere Macht über uns. Sie können Erinnerungen wecken, die tief in uns verborgen sind, und uns ein Gefühl von Sicherheit und Wohlbefinden schenken. Der Duft von Kamillentee ist für mich ein Sinnbild dafür. Er steht für Ruhe, für das Gefühl, dass man sich fallen lassen kann, weil jemand da ist, der sich kümmert.
Für mich ist Kamillentee mehr als nur ein Getränk. Er ist eine Erinnerung an die Fürsorge meines Papas und an die Kraft, die in den kleinen Dingen liegt. Düfte können uns helfen, schwierige Zeiten zu überstehen und uns daran erinnern, dass Heilung möglich ist – manchmal in der einfachsten Form, wie in einer Tasse Tee.
Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade „Duftreise in die Vergangenheit, welchen Duft verbindest du mit deiner Kindheit?“ von Andrea Beerbaum.
Liebe Maika,
hach, da teilen wir eine Erinnerung, auch wenn Kamille bei mir nicht im Vordergrund steht, so erinnere ich beim Lesen deines Artikels, wie ich mit meinem Vater als Kind auf einem Feld um die Ecke immer Kamillenblüten gesammelt habe. Und zur Erkältungszeit - mein Vater hatte immer "Ärger mit den Nebenhölen", wurden sie zur Inhalation aufgegossen. Ich selbst stehe mit den Kamillen, sowohl der römischen, als auch der blauen, echten, deutschen Kamille etwas auf Kriegsfuß. Möglicherweise liegt das an ihrem generellen "Mutter-Thema". Bei deinem wunderbar süßen Honig bin ich wieder bei.
Herzliche Grüße in die Hauptstadt und ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen,
Andrea